Auftaktveranstaltung:

Online-Seminar (⇓ Flyer)
„Klimawandel und Globale Kindergesundheit“
mit anschließender Diskussionsrunde

Freitag 19.03.2021 von 18-19:30 Uhr
Zoom-Link (Registrierung mit eigenem Zoom-Konto): hier klicken
Es erwartet Sie ein Vortrag von Dr. Reinhard Koppenleitner (GTP-Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit [KLUG]) mit anschließender Diskussion und weiterer Planung der Aktivitäten innerhalb der GTP.

 

Einladung zur Gründung einer „AG Klimawandel und globale Kindergesundheit“ in der GTP

Unsere Idee

Ziel der GTP ist die „Verbesserung der Kindergesundheit weltweit, insbesondere in Ländern mit limitierten Ressourcen“. Voraussetzung dafür ist eine klare Vorstellung und Analyse der vielfältigen Ursachen, durch die Kindergesundheit global bedroht ist. Neben mangelhafter präventiver und kurativer Gesundheitsversorgung auf nationaler Ebene determinieren globale Zusammenhänge verschiedenster Art Zugang zu und Erhalt von Gesundheit im weitesten Sinn.

Der Klimawandel stellt hier eine zentrale Komponente dar (Castello A, Lancet 2009), der sich in manchen Teilen der Welt bereits als Klimakrise oder Klimakatastrophe manifestiert.

Das zeigt sich u.a. an immer häufigeren und gravierenderen Hitzewellen (Robinson 2013), Überschwemmungen, Dürren, Ernteverlust, Niedergang lokaler Produktivität (exemplarisch http://www.fao.org/climate-change), Wassermangel, Luftverschmutzung, Bränden, mit daraus resultierenden Kriegen und Vertreibungen.

Die Folgen für Gesundheit und Leben sind bekannt: Mangelernährung und ihre unmittelbar resultierenden Erkrankungen sowie gesteigerte Vulnerabilität bezüglich weiterer Pathologien aufgrund eines geschwächten Immunsystems, Ausbreitung von zoonotischen Infektionserkrankungen durch Ausbreitungen von Vektoren, Migration und Flucht, mit der Folge von fehlender Struktur einer adäquaten Gesundheitseinrichtung und auch zerstörter Schulstrukturen für die heranwachsende Bevölkerung. Aus all diesen Umständen resultierende psychische Störungen sind eine noch extrem vernachlässigte Komponente.

Frühere Prognosen eines Wandels des Klimas mit entsprechenden Folgen müssen immer mehr angepasst werden und zeichnen dramatische Szenarien für die nahen kommenden Jahrzehnte. Es besteht Konsens bei Klimaforschern, dass sich ein beschleunigender Anstieg des Meeresspiegels messbar vollzieht, ebenso wie eine rasante Zunahme an unbewohnbarem Gebiet auf den Kontinenten.

Betroffen sind alle Menschen, ganz besonders aber die vulnerablen Gruppen, darunter die Kinder in den Ländern des globalen Südens. Hier sind zunehmende Zahlen von Todesopfern zu erwarten, die das gegenwärtige Niveau bei weitem übersteigen. Anfänge dieser Entwicklung sehen wir z.B. in Ostafrika (https://kenya.savethechildren.net/news/climate-change-wajir-risks-mother-and-child-survival), Australien, oder im Vorderen Orient. Daraus ergeben sich weitgehende Fragestellungen, (1) wie diese Entwicklungen abgewendet (Mitigation), und (2) wie die Folgen für die Menschen abgeschwächt werden können (Adaptation).

Die GTP kann eine wichtige Rolle als Advokat für betroffene Bevölkerungsgruppen übernehmen und durch ihre internationale Vernetzung frühzeitig über Auswirkungen des Klimawandels informieren. Anzustreben ist die Wahrnehmung der GTP als Berater von Regierungsstellen und politischen Entscheidungsträgern, die Themen der Entwicklungszusammenarbeit aufgreifen, Projekte definieren und deren Umsetzung finanzieren.

Für die GTP wäre als ein erster Schritt wichtig, die Einschätzung unserer Partner im Süden hierzu in Erfahrung zu bringen und auch innerhalb der GTP zu diskutieren. Dann wäre zu überlegen, inwieweit die GTP das Thema in die verschiedenen Elemente der Strategie integrieren kann, welche Priorität ihm beigemessen werden soll und welche Aktivitäten sinnvoll und möglich sind. Hierbei kann ein Blick auf die bereits bestehenden Informations-Ressourcen anderer relevanter Organisationen hilfreich sein.  Enge Zusammenarbeit mit Organisationen, die sich mit Prävention, Forschung und politischem Engagement in Bezug auf den Klimawandel beschäftigen ist unbedingt anzustreben.

Damit das Thema innerhalb der GTP etabliert und aktiv als Querschnittsaufgabe behandelt werden kann, möchten wir eine „Arbeitsgruppe Klimawandel und globale Kindergesundheit“ bilden und konstituieren. Wenn Sie sich in dieser AG engagieren wollen, kontaktieren Sie bitte:  Reinhard Koppenleitner (email)

Weiterführende Links:

www.klimawandel-gesundheit.de
www.healthforfuture.de
www.planetary-health-academy.de

 

Literaturhinweise:

Blum AJ, Hotez PJ. “Global “worming”: Climate change and its projected general impact on human helminth infections”. PLoS Negl Trop Dis 12(7): e0006370. https://doi.org/10.137/journal.pntd.0006370. Free full text.
Castello A, et al. “Managing the health effects of climate change”. The Lancet Commissions. Volume 373, ISSUE 9676, P1693-1733, May 16, 2009. Free full text.
Dim Coumou and Alexander Robinson 2013 Environ. Res. Lett. 8 034018. Free full text.
Helldén D t al. “Climate change and child health: a scoping review and an expanded conceptual framework”. Lancet Planet Health 2021. 5: e164–75. Free full text

Tidman R, et al. “The impact of climate change on neglected tropical diseases: a systematic review”. Trans R Soc Trop Med Hyg. 2021, 115: 147-168. Free full text.