Indien – West Bengalen – Bolpur
St. Mary’s Child and Mother Health Care Center
Dauer: Ab Ende April 2019 für jeweils 2-3 Monate
Hintergrund zur Klinik und zum Projekt
Die Kinder- und Mütterklinik “St. Mary Child and Mother Health Care Centre” wurde 2011 eingeweiht und durch die deutsche Kinderärztin Dr. Monika Golembiewski aufgebaut. Sie ist 5 Monate im Jahr vor Ort ärztlich tätig. Für unsere Präventionsprogramme setzen wir Volontärsärzte gerne ein, um die Gesundheitssituation der Frauen und Kinder nachhaltig zu verändern in kleinen gemeinsamen Schritten. Die Klinik wird durch den gemeinnützigen Verein “Shining Eyes – medizinische Hilfe für Kinder und sozioökonomische Dorfentwicklung in Indien e.V.” getragen.
In unserer präventiven Kinder und Mütterklinik “St. Mary’s Child and Mother Health Care Centre” in Bolpur (West-Bengalen) werden besonders Santal Kinder und deren Mütter aus den umliegenden Stammesdörfern kostenlos behandelt, wo Mangelernährung und Anämien weit verbreitet sind. Einmal wöchentlich findet eine gynäkologische Sprechstunde statt, die um Awareness Trainings zum Zyklus der Frau, sowie Familienplanung ergänzt wird, zudem um Sensibilisierung für einen guten Schwangerschaftsverlauf mit gesundem Neugeborenen. Im Rahmen dieses gynäkologischen Präventionsprogramms finden auch präventive Checkups der Frauen mit Screening nach Cervix-Karzinom statt, sowie Aufklärung zur Vermeidung von Infektionen und Pilzen bei den Frauen (Hygienebedingungen).
Einsatzbeschreibung
Für die Umsetzung des gynäkologischen Präventionsprogramms setzten wir Volontärsärzte ein für eine Dauer von jeweils 2-3 Monaten. Dabei steht die Schulung unseres Personals, sowie der stationären Mütter und Frauen im Dorf im Vordergrund, wo neben einer Aufklärung zum Menstruationszyklus besonders auch Verhütungsoptionen angeboten werden sollen (wie die Hormonspirale). Einmal wöchentlich kommt ein indischer Gynäkologe zu uns zur Sprechstunde. Dazu ergänzend sollen am Vormittag präventive Checkups stattfinden mit medizinischer Untersuchung der Frauen und gezieltem Zervix Karzinom Screening, das wegen der Hygienebedingungen im Dorf gehäuft auftritt. Für die Schwangeren soll eine ausführliche Vorsorgeuntersuchung angeboten werden mit Aufklärung zu Gefahrenzeichen (EPH Gestose etc.) und der Bedeutung einer gesunden Ernährung für das Wachstum des Kindes mit Aufzeigen der lokalen Ressourcen, sowie Aufklärung zur Schutzfunktion des Kolostrums (lokal “holud” genannt). Ein Ultraschallgerät steht bereit, sowie Labormöglichkeiten/Mikroskop. Gemeinsam mit unserer Sozialarbeiterin und den Dorfgesundheitshelfern sollen Lösungen für eine verbesserte Intimhygiene entsprechend der Möglichkeiten im Dorf herausgefunden und umgesetzt werden. Ein weiteres Themenfeld ist die Frage, wie Frauen mit Kinderwunsch mit Folsäure-Präparaten effektiv erreicht werden können, was gemeinsam mit unserer Sozialarbeiterin und den Dorfgesundheitshelfern ausgearbeitet und in Absprache mit der Projektverantwortlichen Monika Golembiewski umgesetzt werden kann.
Schulungsmaterialien zum Menstruationszyklus und Family Planning sind vorhanden. Weitere Themen können nach Bedarf ausgearbeitet werden.
Dieses präventive Programm wird in Absprache mit unserem indischen Gynäkologen umgesetzt, der auch in einem Nursing Home operiert (z.B. Uterus Prolaps), bzw. Therapien einleitet. Unser indisches Koordinationsteam hilft Verlegungen zu arrangieren bei Komplikationen, z.B. bei frühzeitigem Blasensprung, akuten Blutungen oder Karzinomen etc.
Voraussetzungen
Hilfreich sind ein Facharzt im Bereich Gynäkologie, sowie ggf. erste tropenmedizinische Erfahrung. Wir suchen Menschen, die sich sensibel auf die Probleme im ländlichen Indien einlassen und mit den Santals als Ureinwohner Indiens verbinden möchten. Die Santal-Frauen sind dankbar um die Möglichkeit ihre Probleme auszusprechen und Aufklärung zu finden in einer vertrauensvollen Atmosphäre.
Vergütung / Unterbringung / Lebensraum
Kost und Logis während dieses Volontär-Einsatzes werden gestellt, wobei in unserer präventiven Kinderklinik in Bolpur Gästezimmer vorhanden sind, sowie ein Aufenthaltsraum mit Kochmöglichkeit. Frühstück, Mittag- und Abendessen bereitet die Krankenhausküche zu. Fahrräder sind vorhanden, sodass man in der Stadt sich frei bewegen kann, wo es auch eine Universität, Cafés etc. gibt.
Kontakt
Wenn Sie sich für eine Mitarbeit in unserem Präventionsprojekt interessieren, schreiben Sie gerne eine Mail mit Ihrer Motivation zur Entwicklungsarbeit und Erfahrungshintergrund (Silvia Golembiewski: silvia.golembiewski@gmail.com). Wir freuen uns auf ein Kennenlernen.