8.-9.3.24 in Tübingen am Difäm (ETAT Kurs)

Ergänzend zu unserem eigenen Kursangebot wird am 8. und 9. März ein ETAT Kurs im Rahmen des Tropenmedizinkurses am Deutschen Institut für Ärztliche Mission e.V. in Tübingen angeboten. Es gibt Restplätze für einige externe Teilnehmende. Dieser Kurs ist zweitägig und beschränkt sich auf den reinen ETAT-Inhalt, also Triage und das initiale Assessment und Notfallbehandlung schwer kranker Kinder. Die darüber hinausgehenden Themen Notfallmedizin, Trauma und Unterernährung werden in diesem zweitägigen Kurs nicht unterrichtet. Die Kurssprache ist Englisch. Die Kosten betragen 250 Euro für Ärzt:innen und 120 Euro für alle anderen Berufsgruppen.

Die Anmeldung erfolgt NICHT über das Anmeldeformular hier auf der Homepage, sondern direkt beim Difäm in Tübingen.

3.-5.5.24 in Hamburg (ETAT+ Kurs)

27.9.-29.9.24 in Stuttgart (ETAT+ Kurs)

 

Überblick

  • Zielgruppe: Medizinische Gesundheitsberufe mit Arbeitserfahrung zur Vorbereitung auf einen Auslandseinsatz in LMIC (also z.B. Ärzt:innen, Pflegende, Hebammen, Sanitäter:innen; keine Studierenden, sorry!)
  • Kurssprache: Englisch
  • Kursveranstalter: AG ETAT der GTP
  • Stuttgart: Stuttgarter Pädiatrie- und Patienten-Simulator (STUPS)
  • Hamburg: Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
  • Kursgebühren: Ärzt:innen 380€, alle anderen 190€
  • Anmeldung

Das Konzept  ETAT

ETAT+ (Emergency Triage Assessment and Treatment) ist eine strukturierte und nachgewiesenermaßen effektive Intervention, die speziell für den Einsatz in primären Gesundheitseinrichtungen mit limitierten Ressourcen in Ostafrika und Asien entwickelt wurde. Mit Hilfe dieser Maßnahmen werden die ärmsten und vulnerabelsten Kinder in ländlichen Regionen erreicht.

ETAT Richtlinien sind darauf ausgelegt sich mit häufig vorkommenden pädiatrischen Fragestellungen innerhalb von Gesundheitseinrichtungen im ressourcen-limitierten Setting auseinanderzusetzen, wo

  • die Mortalität stationär aufgenommener Kinder hoch ist.
  • viele Kinder innerhalb der ersten 24h nach stationärer Aufnahme versterben.

Häufige Hürden in solche einem Setting sind: unzureichende medizinische Versorgung, mangelnde Kompetenzen, insbesondere in der Erstversorgung, keine oder wenige schriftlich festgehaltene Behandlungsprotokolle, Verzögerungen im Behandlungsbeginn. Die ETAT Richtlinien wurden von der WHO entwickelt und stellen eine angepasste Form der Advanced Paediatric Life Support (APLS) Richtlinien dar, welche in Industrienationen standardmäßig verwendet werden. Mit Hilfe von ETAT werden bei Kindern akut lebensbedrohliche Situationen erkannt, die besonders häufig in ressourcen-limierten Gebieten auftreten, wie z. B. Atemwegsobstruktionen und andere akute infektionsbedingte Atembeschwerden, Schock, schwere Beeinträchtigungen des Bewusstseins (z.B. Koma oder Konvulsionen) und schwere Dehydratation. Auf strukturierte und leicht verständliche Weise bietet ETAT ein Konzept zur Erkennung und Behandlung an.

Die ETAT Richtlinien wurden in Malawi entwickelt und klinisch in verschiedenen Ländern, wie z. B. Angola, Brasilien, Kambodscha, Indonesien, Kenia and dem Niger getested.

In vielen Gebieten ist ETAT ein Grundpfeiler des Erstkontakts mit Patienten.

 

Der pädiatrische ETAT+ Kurs

Innerhalb der GTP entstand die AG ETAT auf Initiative dreier Absolventinnen des TropPaed Intensivkurses, die in verschiedenen Auslandseinsätzen die klinische Bedeutung von ETAT erlebten, sich zu Tutoren ausbilden ließen und selbst Kurse im Ausland geleitet haben. Der erste ETAT+ Kurs wurde erfolgreich im September 2018 in Witten/Herdecke ausgerichtet und fand großen Zuspruch. Der Kurs wird nun regelmäßig angeboten.

Der Kurs zielt durch Ausbildung von Fachpersonal sowie durch das Erlernen von Strategien zur Triage und Behandlung von kranken Kindern in Ressourcen-limitierten Gebieten auf die Verbesserung der globalen Kindergesundheit ab. Er bietet die Einführung in ein gut organisiertes und qualitativ wertvolles Konzept zur pädiatrischen Erstversorgung, welche die Krankenhausmortalität von Kindern deutlich senken kann.

Kursinhalte

Vorbereitungsmaterial wird zur Verfügung gestellt und es wird erwartet sich mit ausgewählten Themen im Vorfeld zu beschäftigen.

Der Kurs hat seinen Schwerpunkt bei interaktiven Trainingseinheiten und Rollenspiele, die jeweils durch Vorlesungen eingeleitet werden:

  • Triage kranker Kinder in folgende Kategorien:
    • Kinder mit akuter Problematik (“emergency signs”)
    • Kinder mit dringender Problematik (“priority signs”)
    • Kinder mit Symptomen, die keiner dringenden Intervention bedürfen
  • Beurteilung der Luftwege und Atmung sowie Einleitung einer adäquaten Notfallbehandlung
  • Beutelbeatmung
  • Beurteilung der kardialen Situation sowie der Bewusstseinslage
  • Adäquate Behandlung von Schock, Koma und Krampfanfällen bei Kindern
  • Intraossäre Zugänge
  • Einteilung und Behandlung von schwerer Dehydratation von Kindern mit Durchfallerkrankungen
  • Management der akuten schweren Unterernährung
  • Management eines kranken Neugeborenen und eines Frühgeborenen
  • Einteilung und Behandlung von Brandverletzungen und Unfallverletzungen bei Kindern
  • Planung und Implementation des ETAT Konzepts in der eigenen Arbeitsumgebung
Aussagen von Kursteilnehmern

“I liked all of the practical sessions – all very useful.”
“Very practical and structured training.”
“I liked the trainer team: good mixture, lots of experience, passionate teaching.”